Möchten Sie glücklich, frei und selbstbestimmt sein? Das Symbiosemuster.
Manchmal fühlen wir uns als hätten wir uns im Leben verlaufen.
Es mangelt an Lebensfreude und Spaß. Wir kommen aus unserem „Hamsterrad“ nicht raus. Wir alle kennen das Gefühl, manchmal nicht gut in der eigenen Mitte zu stehen, sich hilflos zu fühlen, eigentlich nicht genau zu wissen was man gerade wirklich fühlt, innerlich nicht klar zu sein.
In bestimmten Situationen, sei es im Job, in der Familie oder im Freundeskreis, gibt es Momente in denen wir handeln, denken und fühlen und gleichzeitig oder manchmal auch erst später, innerlich leise spüren, dass das gerade eigentlich nicht das ist, was man wirklich will.
Dass man mal wieder Ja gesagt hat, obwohl man „Nein“ gefühlt hat. Das man sich klein fühlt, obwohl man es gar nicht ist.
Das man sich hilflos fühlt, weil man sich selbst gerade nicht wahrnimmt.
Wir fragen uns, wieso die Dinge in unserem Leben so laufen, wie sie laufen und nicht so, wie wir sie gerne hätten. Warum sind wir manchmal ohne ersichtlichen Grund nicht in der Lage unser Leben selber zu gestalten? Oft liegt der Grund in sogenannten systemischen Verstrickungen. Ereignisse, die aus der Vergangenheit unserer Familie oder unserer eigenen Biographie auf uns wirken.
Die häufigste dieser „Verstrickungen“ ist das Symbiose-Beziehungsmuster. In dem Moment, wo 2 Menschen sich gegenüber stehen, es ein „Ich und Du“ gibt, unterliegt das Miteinander bestimmten Regeln. Doch wie gehen wir damit um? Frei und selbstbestimmt? Die Familien, in die wir hineingeboren werden, sind das allererste „System“, das prägend auf uns einwirkt. Hier lernen wir das erste „Verhaltensmuster“ zur Bewältigung von zwischenmenschlichen Situationen und Problemen im Allgemeinen. Das In-Besitz-Nehmen des eigenen inneren Raumes
Die Schamanen haben ein einfaches, aber ganzheitliches und wertfreies Verständnis von Krankheit: Sie verstehen Krankheit als Fehlen von etwas, was dazugehört und/oder als Anwesenheit von etwas, das nicht dazu gehört. Heilung bedeutet demnach: Wiederverbinden mit dem, was fehlt und Trennen von dem, was nicht dazu gehört. Durch Abgrenzung gegenüber dem Fremden und die so ermöglichte Verbindung mit dem Eigenen, dem Selbst, vollziehen wir den Übergang vom Beziehungsmuster „Symbiose“ des Säuglings und Kindes zur potentiellen Autonomie des Erwachsenen. Bei allen Beziehungs- und Verhaltensproblemen, psychischen, psychosomatischen und vielen somatischen Erkrankungen findet sich als gemeinsame Grundstörung das Symbiosemuster in seinen vielen Facetten. In Form der kollektiven Symbiose betrifft es auch Familien, soziale Gruppierungen und Völker. Es führt hier zu Verwirrung und Destruktion. Autonomie oder Selbstregulation ist nicht ein Privileg Weniger, sondern ein Potential, das allen Menschen in die Wiege gelegt wurde. Diese Selbstregulation wird jedoch häufig durch Symbiosemuster und das dazu gehörige Abgrenzungsverbot blockiert.
Hier vier typische Konstellationen, die eine Blockade der gesunden Autonomie eines erwachsenen Menschen auslösen können:
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traumatisierte Eltern oder Eltern, deren Eltern traumatisiert sind, und die so selber nicht aus dem Symbiosemuster heraustreten konnten. (Kriegskinder/Kriegsenkel)
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früher Verlust einer wichtigen Bezugsperson oder eines Geschwisters (das man evtl. gar nicht kennengelernt hat)
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Erfahrung von seelischer und körperlicher Gewalt/Mißbrauch
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traumatische Erlebnisse in privaten oder beruflichen Beziehungen,
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Unfall- oder Katastrophenerfahrungen
In den Symptomen des Symbiosemuster ist das Wirken frühkindlicher Überlebensstrategien erkennbar. Das ist etwas Kreatives, auch wenn es später die Autonomie im Erwachsenenleben behindert. In der Therapie kann man sich entscheiden, auf den illusionären Gewinn des Symbiosemusters zu verzichten, um nicht weiter den hohen realen Preis für die, meistens veraltete, Überlebensstrategie bezahlen zu müssen. Lernen Sie zu erkennen, was Sie einengt und gehen Sie neue Wege!
Durch die fehlende innere Grenze kommt alles zu nah. Man fühlt sich gedrängt zu bestimmten Handlungen, traut sich nicht „Nein“ zu sagen und weiß schließlich nicht mehr, was man selber eigentlich wirklich will.
Es vermischt sich Fremdes mit Eigenem bis zur Unkenntlichkeit. Dies führt, je nach Charakter, zu unterschiedlichen Reaktionen:
Autonomie, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung ist zwar theoretisch erstrebenswert, innerhalb autoritärer gesellschaftlicher Strukturen, die immer noch weit verbreitet sind, ist Autonomie jedoch nicht erwünscht und wird eher behindert als gefördert. In unserer Kultur ist es sehr verbreitet, andere moralisch zu bewerten.
Moralische Bewertung ist geeignet Schuldgefühle zu erzeugen. In autoritären Strukturen wird dies gerne genutzt. Auch haben wir nicht das Recht, das Schicksal eines anderen als „schlimm“ zu bezeichnen. Ein „schweres Schicksal“ bietet oft auch eine Chance besondere Fähigkeiten zu entwickeln, welche andere mit einem vermeintlich leichteren Schicksal gar nicht entwickeln können.
Eine Bewertung nimmt dem Anderen etwas von seiner Würde und mindert seine Chance, an seinem Schicksal zu wachsen. Lösen wir diese Verstrickungen und Symbiosen, lernen andere Beziehungsmuster, dann finden wir zu uns selber zurück. Wir werden autonom und sind nicht mehr fremdgelenkt.