Die systemische Therapie
Wie der Name es sagt, wird in der systemischen Therapie vor allem mit „Systemen“ gearbeitet. Das klingt erst einmal sehr technisch, ist es aber nicht. Wenn 2 Menschen sich gegenüber stehen, es ein „Ich und Du“ gibt, ist bereits ein System entstanden, das nur funktioniert, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Es geht also irgendwie immer um Ordnung.
Betrachtet man die Menschheitsentwicklung, wird klar wie wichtig es für den Einzelnen war, dazu zu gehören. Die Gruppe sicherte das Überleben. Wurde man ausgestoßen, hatte man meist keine Chance. Also ist der Druck, sich den Regeln zu beugen immens, es geht ums Überleben! Das ist durch unsere Entwicklung/Evolution tief in unserem Unterbewusstsein verankert. So entwickelten sich Dynamiken, die unser Leben und unsere Gesundheit beeinflussen und die wir ohne Hilfe oft nicht erkennen können. Genau hier setzt unsere Hilfe an.
Die bekannteste Form der systemischen Therapie ist die Arbeit mit Familiensystemen, hier geht es darum sogenannte „Verstrickungen“ im weiteren Familienkreis zu finden und zu lösen.
Häufig ist es aber auch das allererste „System“ in unserem Leben, die Familie in die wir hinein geboren werden, das uns auf eine Art für das weitere Leben prägt, die uns „unfrei“ macht. Diese Prägung ist das erste „Strickmuster“ das wir lernen, wenn es um „Miteinander“ geht, oder darum, wie wir mit Situationen umgehen.
Unsere Gesellschaft ist gekennzeichnet durch einen zunehmenden Druck in Richtung Anpassung und Leistungsorientierung. Dadurch wird das soziale Klima kälter, es kommt vermehrt zu Intrigen, Mobbing und Konflikten. Auch in den Familien wird oft nicht Autonomie und Selbstbestimmung unterstützt, sondern Anpassung, Loyalität, Leistung und Unterordnung erwartet.
Ein gesunder Mensch hat ein starkes Bedürfnis nach Selbst-Bestimmung, Würde und innerer Freiheit. Wird dieser Wunsch unterdrückt weil Anpassung von uns erwartet wird und wir einfach weiter funktionieren und uns nicht zu wehren wissen, richtet sich unsere Aggression gegen uns selber, wir werden krank.
Wir können uns selber kennen lernen, und lernen uns mit Druck und Anforderungen von Außen differenziert auseinander zu setzen. Wir können die alten Dynamiken die auf uns wirken erkennen und durchbrechen. So finden wir zu echter Autonomie und Gesundheit, zu Glück und Zufriedenheit im Leben.
Schamanen haben ein einfaches, aber ganzheitliches und wertfreies Verständnis von Krankheit: Sie verstehen Krankheit als Fehlen von etwas, was dazugehört und/oder als Anwesenheit von etwas, das nicht dazu gehört. Heilung bedeutet demnach: Wiederverbinden mit dem, was fehlt und Trennen von dem, was nicht dazu gehört.
Es geht also wieder um Ordnung.
Die Arbeit mit schamanischen Ritualen ist einfach und erfolgreich. Rituale sind symbolische Handlungen. Da sie den Körper mit einbeziehen, wirken sie unmittelbar auf die im Körper (dem Unbewussten) gespeicherten Muster ein.
Je mehr Menschen in ein System eingebunden sind, desto mehr ist unsere soziale Kompetenz gefordert. Manchen Menschen fällt dies leicht, anderen nicht. Besonders in Gruppen in denen das Zusammenleben „dicht“ ist, wie z.B. der Familie und oft auch im Job sind wir gefordert.
Wir kennen das aus jeder Art des Miteinander:
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Partnerschaft
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Der engste Familienkreis, oder besser: „Eltern sein, Kinder sein, Geschwister sein“
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Die Familie im größeren Kreis, unsere Vorfahren.
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Die Schule, Lehrer und Mitschüler.
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Die Firma und die Kollegen.
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Glaubensgruppen.
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Zufallsgemeinschaften (z.B. jeden Morgen die gleichen Mitfahrer in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die Menschen vor und hinter mir in der Schlange an der Kasse im Supermarkt).
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Das Dorf in dem ich lebe.
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Die Stadt in der ich lebe.
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Die Gesellschaft.
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Das Land in dem man lebt.
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Im Miteinander wirken unbewusst unterschiedliche Dynamiken auf uns. Solange sie unbewusst wirken, können wir nicht frei entscheiden. Wir werden durch diese Dynamiken gesteuert. Stellen wir die Ordnung wieder her, stellt sich Freiheit in den Entscheidungen ein.